2020 - Was war los?
Corona - wohl das Wort des Jahres 2020. Und es wird uns noch viele Jahre beschäftigen. Viele tausend Tote, Existenzen zerstört, medizinische Systeme am Limit, Wirtschaft am Boden, usw.
Auch die Sportbranche wurde schwer getroffen: abgesagte Veranstaltungen, eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten, Motivationstiefs, Orientierungslosigkeit.
Auch ich hatte mit all dem zu tun: im März wurde ich noch Sieger des Laxenburger Schlossparklauf-Cup und nachdem meine Form bis März/April stetig anstieg, war ich so unglaublich motiviert für die Saison. Doch dann bum... Absage der ersten Triathlon- Veranstaltungen und erster Knacks, als die Challenge St.Pölten abgesagt wurde. Wenig später traf es auch die angestrebten Herbst-Veranstaltungen mit dem Ironman 70.3 Slowenien oder Challenge Bled. So war die Saison relativ schnell abgehakt. Einige Triathlons konnten unter besonderen Voraussetzungen und Maßnahmen stattfinden: kein Massenstart, im Ziel keine Unterhaltung mit anderen Athleten, keine Zuschauer, kaum Stimmung - das ist nicht Triathlon für mich. Für mich ist Triathlon mehr als das Kräftemessen bei Wettkämpfen. Also trainierte ich (wenn auch sicher weniger strukturiert und intensiv) einfach weiter.
Es ist nicht leicht in dieser Zeit etwas Positives zu finden, aber für mich hat Corona auch positive Veränderungen gebracht. Ich begann meine Aufmerksamkeit und Zeit vermehrt auch anderen
wichtigen Bereiche zu widmen: ich lernte die tollste Frau der Welt kennen <3, absolvierte jede Menge Uni-Prüfungen und schloss meine Ausbildung zum Triathlon Instruktor ab. Ich begann
Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen: Familie, Gesundheit, Glück & Freude sind das wichtigste auf der Welt, man sollte dankbar sein, für das, was man hat :)
Nach einer langen Saisonpause laufe ich nun langsam wieder heiß: die ersten Wettkampftermine stehen fest, das Training wird wieder strukturierter und die Motivation steigt - denn eines steht
fest:
ich bin Triathlet,
Training ist mein Hobby
und die nächsten Herausforderungen erwarten mich!
Ich hoffe natürlich wie alle, dass 2021 langsam wieder Normalität einkehrt.
What a race! Ironman 70.3 Slowenien - an der Spitze angekommen!
7. Platz bei einem Ironman-Rennen und 2. Platz in meiner Altersklasse!!!!! Es war ein unglaubliches Rennen, eine wunderschöne Landschaft und eine großartige Veranstaltung 🤩
Es war mein erster Start bei einem Rennen, bei dem das Schwimmen im Meer absolviert wurde. Das Wetter war gut, ich war geladen!! Nach einigen Metern berührte ich plötzlich schleimige Dinge. Dann erkannte ich, dass Hunderte von Quallen unter mir waren. Zum Glück schienen sie harmlos zu sein und ich versuchte ruhig zu bleiben (aber eigentlich wollte ich nur schnell wieder raus ^^).
Die Radstrecke war ähnlich anspruchsvoll wie die Strecke in Vorarlberg: einige kurze und längere Anstiege, Rhythmusänderungen und schnellen Abfahrten - und damit sicher eine der anspruchsvolleren Ironman-Strecken. Krafteinteilung ist auf der Distanz alles: das gelang mir sehr gut und ich konnte bis zum Schluss im Vergleich zu Vorarlberg mit Druck fahren.
Beim Wechsel zur Laufstrecke war ich mir nicht sicher, auf welcher Position ich war (17.). Nach 8 km fragte ich einen Streckenposten, ob ich an der Spitze sei. Er lachte nur und sagte: "Nein ... 10.". Anfangs habe ich das nicht geglaubt. Zwischen Izola und Koper dachte ich, dass das wahr sein könnte, weil ich niemanden sehen konnte.
Nach 4:30 erreichte ich die Ziellinie mit dem zweitschnellsten Run Split. Nach einer kurzen Dusche erfuhr ich, dass ich auf dem 7. Platz gelandet bin!! 2.AK!!
Top 10 - Ich war und bin ein bisschen sprachlos ...
- Schwimmen: 30:53
- Fahrrad: 2:33:11
- Lauf: 1:21:32
Staatsmeisterschaft Halbdistanz beim Transvorarlberg - mein Highlight!
15. Platz 🇦🇹 & 8. in meiner Altersgruppe Schulter an Schulter mit den besten nationalen Athleten und einer wirklich herausfordernden Rad- und Laufstrecke.
Am Ende bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir nicht mehr erwartet habe ... aber so bin ich: Es gibt immer etwas zu verbessern.
Mein Schwimmen war gut: Ich konnte mit einigen anderen starken Schwimmern aus dem Wasser steigen (1200 m - 19:12 (1: 36/100 m)). Mein Übergang Schwimmen-Rad war ziemlich schnell. Auf der Radstrecke (sicher die schönste und gleichzeitig herausforderndste Strecke, die ich je gesehen habe 🏞) mit 93 km und rund 2000 m Höhe und einem steilen langen Anstieg am Ende habe ich versucht, nicht zu überpowern. In den flachen Teilen fuhr ich mit einer Gruppe (natürlich kein illegales Drafting) und in den Anstiegen versuchte ich einige Sekunden zu gewinnen. Nach 3:07 erreichte ich T2 - also ungefähr 7 Minuten langsamer als ich gehofft hatte.
Die Laufstrecke ähnelte dann mehr einem Crosslauf: sehr unrhythmisch und uneben, was zu einigen Krämpfen führte - so musste ich in der ersten Runde ein wenig gehen, aber ich konnte meinen Lauf fortsetzen (48:35 - 12 km). Schließlich überquerte ich nach 4:15:20 die Ziellinie - so viele Gedanken und Emotionen gingen mir durch den Kopf: glücklich 😁, erschöpft , erleichtert 😌 ... aber auch nachdenklich und unsicher: Wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen, wenn ich etwas geändert hätte? 🤔
In 4 Wochen starte ich beim Ironman 70.3 Slowenien - bis dahin müssen noch einige Fragen beantwortet werden.
1 Jahr Triathlet - Wiedersehen mit Großsteinbach
Vor einem Jahr das erste Mal Swim-Bike-Run - es war mir ein Bedürfnis an dem Ort, wo alles begann, wieder am Start zu stehen. Schon im Vorfeld kündigte sich ein starkes Starterfeld an, da war mir eigentlich klar, dass das vermutlich mit einer Top Platzierung nichts wird. Allerdings bot der Großsteinbach Triathlon die Chance zu sehen, was nach einem Jahr auf (fast) der selben Strecke möglich ist.
Die Straßen und die Laufstrecke waren zwar leicht feucht vom Nieselregen, allerdings sollte das den Wettkampf nicht beeinflussen.
Schwimmen (16.): hier war im Vergleich zum Vorjahr die einzige Änderung, weshalb ich die Zeit nicht mit der aus dem Vorjahr vergleichen kann. Allerdings kann ich den Rückstand zu den schnellsten Schwimmern als Vergleich heranziehen. „Nur“ 3 Minuten auf den schnellsten Schwimmer im heimischen Triathlon Alexander Gräf - damit kann ich gut leben, auch wenn das natürlich noch zu viel. So lots of work to do 💪🏻
Rad (7.): die Leistung am Rad hat sich zum Vorjahr sehr gebessert und hier bin ich auch sehr zufrieden. Letztes Jahr bin ich noch mit einer Gruppe mitgefahren - diese Jahr ein Solorennen. 38,4km/h zeigte der Garmin am Ende an und damit über 1km/h schneller als letztes Jahr und rund 20W mehr im Durchschnitt.
Lauf (3.): auch der Lauf war in Ordnung. 17:17 auf 5km ist zwar sicher nicht meine beste Leistung, aber ich bin zufrieden.
So eigentlich sollte die Platzierung da ja nicht so schlecht sein - wäre da nicht noch die 4. Disziplin im Triathlon - die Wechselzone. Wo andere da in 30“ durch waren, könnte man meinen, ich hätte noch eine Tasse Kaffee getrunken, Zeitung gelesen, mit den Fans am Zaun getratscht usw. 🙈 beim ersten Wechsel kam ich nicht so schnell aus meinem Neo heraus wie ich wollte. Zudem riss ich mir am linken Fuß beim Ausziehen den Zeitnehmungschip runter, was auch Zeit kostete. WZ 2 war aber schlimmer. Ich kam einfach nicht in meine Laufschuhe rein - kalte, leicht taube Finger und nasse Schuhe haben es mir schwer gemacht. Wenn‘s nicht verboten wär, wäre ich ohne Schuhe einfach weitergelaufen. Ich war verzweifelt. Mitbewerber, die ich am Rad überholt hatte, sah ich beim Verlassen der Wechselzone plötzlich wieder viele Meter vor mir.
Fazit: gutes Schwimmen, gutes Rad, guter Lauf, furchtbare Wechselzone - macht Rang 8 (4.AK). Da wär sicher mehr drin gewesen. Was soll‘s - abhaken, weitertrainieren & Wechselzone üben.
Wie es weitergeht, gibt‘s im nächsten Beitrag.
Laufen verlernt man nicht - Sieg beim Donauzentrum Halbmarathon 🏆
Nach 3 intensiven Wochen mit u.a. 2-3 harten Radeinheiten/Woche wollte ich zum Abschluss des Trainingsblocks kontrollieren, ob die Laufform dabei eh nicht verloren geht.
Also stand ich am 28. mit meinen zwei sportlichen Arbeitskolleginnen Emese und Anita am Start.
Von Anfang an war es ein einsames Rennen: nur ich, das Führungsfahrzeug und der Wind. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich das Tempo halten könnte, aber dann fingen meine Beine an wie von selbst zu laufen. Die Rundenzeiten (7km) waren alle ziemlich gleich schnell. Ich hatte sogar die Energie, mit den Zuschauern und dem Führungsfahrrad zu scherzen. Und sogar das Lächeln konnte man mir bei der schönen Atmosphäre nicht nehmen. Nach 1:13:30 war‘s dann auch schon vorbei und damit sogar 1 Sekunde!! schneller als meine Bestzeit vom Sorger Halbmarathon in Graz vor 2 Jahren. Und das bei einem einsamen, sehr windigen Rennen aus sehr harten Trainingswochen heraus - wer weiß, was unter idealen Bedingungen möglich ist?Dem Moderator erklärte ich scherzhaft, dass ich mich brav an die Taktik meines Trainers gehalten habe: „Gegen den Wind schnell, mit dem Wind schneller!“. Aber mein Highlight des Tages war definitiv ein kleiner Junge mit seinem Vater, der mich um ein Foto mit mir gebeten hat. Mein erster kleiner Fan ☺️, der sicher auch mal so schnell sein wird.
Landesmeister NÖ & Top 10 bei den Duathlon-Staatsmeisterschaften in Rohrbach an der Gölsen
Revanche geglückt! Letztes Jahr noch mit Seitenstechen, Atemproblemen und müden Muskeln konnte ich dieses Jahr nach einem bereits sehr erfolgreichen Start in das Jahr zeigen, was ich drauf habe & dass das harte Training Früchte trägt.
Zum Rennen: der erste Lauf hatte vom Gefühl her Ähnlichkeiten mit dem Lauf in Mallorca (also nicht zu schnell, nicht zu langsam) auch wenn die Strecke komplett anders war: runter & rauf - das ganze 4x. Nach kontrollierten ersten Runden konnte ich das Tempo ein wenig erhöhen und erreichte als 4. die Wechselzone (8,8km - 30:31 (3:27/km)). Nach schnellem Wechsel ging‘s auf die anspruchsvolle Radstrecke (à 3 Runden), die gleich mit dem Anstieg beginnt. Schon nach wenigen Minuten wurde ich von 2 Mitstreitern eingeholt und fuhr die ersten zwei Runden mit ihnen mit (natürlich no drafting ☝🏻). Bergab kämpfte ich ein wenig mit dem Gegenwind, aber ab der Bundesstraße Richtung Rohrbach ging's zügig dahin. In der 3. Runde sauste dann eine kleinere Gruppe zusammen mit unserem starken Teamfahrer Jürgen Puchinger an mir vorbei. Jetzt hieß es „Dran bleiben“ und möglichst wenig zeit auf diese Gruppe verlieren. Das gelang ganz gut und so kam ich nach 1:08:45 (34km/h) wieder in die Wechselzone. Ein wenig verwirrt brauchte der zweite Wechsel etwas länger als der erste. Damit begann der Part, der Duathlon wahrscheinlich zu einer der härtesten Sportarten macht: der zweite Lauf. Unter Krämpfen und mit schweren Muskeln rennt man nochmal voll auf Anschlag Richtung Ziel. Mit der 6. schnellsten Laufzeit (4,4km - 15:32 (3:32/km)) konnte ich noch ein paar überholen und mir am Ende den 9. Platz sichern (4.AK).
Letztes Jahr benötigte ich für die Strecke 2:07:12 im Vergleich zu diesem Jahr 1:56:10. Ein Wahnsinn, was innerhalb eines Jahres möglich war. Tolles Ergebnis - das macht Lust auf mehr.
10. Platz im Elitefeld beim Powerman Spain 🇪🇸
Vor einem Jahr war der Powerman mein erster Duathlon, mein erstes internationales Rennen und mein erster Einsatz am Rad. Ich wurde 24. OV und 4. in der AK und somit knapp am WM-Limit vorbei. Damit wurde aber auch mein Ehrgeiz geweckt, hier ein Jahr später wieder an den Start zu gehen und das WM-Limit zu holen.
Als ich dann überraschenderweise erfuhr, dass ich als Nr. 12 im Profifeld an den Start gehen werde und nicht als Agegrouper war mir zwar klar, dass ich den WM Startplatz nicht bekommen würde, aber wie oft bekommt man schon diese Chance 🤷🏼♂️ also, erster Start im Elitefeld 😃
Zum Rennen: durch die zwei qualitativen Lauftrainings in der Vorbereitungszeit wusste ich, dass ich das Ganze ein wenig schneller anlaufen kann als im Vorjahr. Mit 10km in 33:54 (3:23/km) war ich richtig gut dabei (schnellste Zeit: 32:08) und kam als 9. in die Wechselzone. Am Rad lief es zuerst auch ganz gut, die zweite Radrunde entwickelte sich aber zunehmend in einen Kampf und ich verlor 4 Positionen und ein wenig Zeit.
Der zweite Lauf ist dann immer eine Kampf gegen sich selbst. Das Kreislaufsystem ist dabei gar nicht so belastet, aber die Muskeln schmerzen bei jedem Schritt und die Angst vor Krämpfen ist immer da. Mit 36:52 (3:41/km) aber auch hier eine Top Leistung über die 10km.
Ich bin mehr als zufrieden und happy mit meiner Platzierung und Leistung - ich hätte nie damit gerechnet, dass es so gut läuft. Danke an meine Freunde fürs Anfeuern, danke an Freund & Trainer Christoph Loschan, der leider das Rennen wegen eines technischen Defekts in guter Position aufgeben musste & danke an meine Unterstützer Xentis, Nora Pure Sports & VitalAbo.
Jetzt heißt es hier in Mallorca den letzten Tag genießen und ab nächster Woche Fokus auf die gesteckten Saisonziele 💪🏻
Trainingslager #1 - Formaufbau & Spaß auf Gran Canaria
Das erste Trainingslager dieses Jahr ist vorbei. Ziel war es, fernab der kalten Heimat, möglichst viele Stunden im Grundlagenbereich auf dem Rad zu sammeln (soweit es die geographischen Verhältnisse auf der Insel zuließen). Mit 33h & über 810km in einer Woche ist das ganz gut gelungen (längste Einheit 175km). Dazu gab's noch einen Koppellauf und 2 schnellere Grundlagenläufe.
Untergebracht in einem netten Hotel in Playa del Inglés ging es von dort gemeinsam mit Freunden auf einem geliehenen Rennrad jeden Tag auf "Erkundungstour". Die Straßen im Landesinneren waren teilweise in einem fürchterlichen Zustand, sodass ich im Endeffekt froh war, nicht mit dem eigenen Rad angereist zu sein. Auch mit meinem TT Rad wäre ich nicht glücklich gewesen, da es teilweise sehr steil und für ein 53er Kettenblatt ungeeignet war.
Ansonsten hat die Insel landschaftlich einiges zu bieten, das Wetter war ein Traum und von Autos (außer an der Küstenstraße natürlich) fehlte teils jede Spur. Fazit: Trainingszustand sehr gut, sehr zufrieden mit dem Aufenthalt & definitiv eine Reise wert. In einer Woche zieht es mich dann wieder in den Süden nach Mallorca, wo ich beim Powerman Spain an den Start gehen werde.
Das wichtigste ist und bleibt am Ende aber, dass man das ganze gesund und unverletzt überstanden hat.